Kalte Jahreszeit: Gefahr durch Verbrühungen für Kinder hoch
Wenn die Feuerwehren aus dem Kreis Northeim in den Kampf gegen Flammen gehen, sind sie in modernster Schutzkleidung dick eingepackt. Diesen Schutz könnten insbesondere Kinder unter fünf Jahren beim Entdecken der Welt täglich gut gebrauchen: Eine der häufigsten Unfallursachen der Altersklasse sind Verbrühungen und auch Verbrennungen – und die haben häufig schlimme Folgen.
Wenn Kinder sich aufrichten, um Dinge in ihrer Umwelt zu erreichen und diese dann herunterziehen, sind das gerade jetzt in der kalten Jahreszeit nicht selten auch Tassen und Gläser mit heißen Getränken. „Heiße Flüssigkeiten schädigen bereits ab 52 °C die Kinderhaut. Und kaum jemand weiß, dass schon eine Tasse Tee ausreicht, um bis zu 30 % der Haut eines Kleinkindes zu verbrühen“, erklärt Prof. Dr. Karin Rothe, Direktorin der Klinik für Kinderchirurgie in der Charité, Berlin. „Zusätzlich zu den vielen Verbrühungen bei Kleinkindern sehen wir gerade jetzt in den Kliniken gehäuft Unfälle durch das Herabziehen der heißen Schüssel beim Inhalieren,” berichtet die Kinderchirurgin weiter.
Kreisbrandmeister Bernd Kühle
Wenn es zu einem Unfall kommt, dann kommen die Mitglieder des Vereins „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder“ ins Spiel. Sie stehen betroffenen Eltern mit allen ihren Fragen und Sorgen hilfsbereit zur Seite. Dass die Arbeit des Vereins dringend notwenig ist, zeigt ein Blick in die Statistik. „Verbrühungen im Säuglings- und Kleinkindalter stagnieren seit Jahren auf hohem Niveau. Die Mehrzahl der betroffenen Kinder ist jünger als 2 Jahre”, betont Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder.
Da dieses Thema insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn viele Heißgetränke getrunken werden, aktuell ist, unterstützt Kreisbrandmeister Bernd Kühle ausdrücklich den Aufruf des Vereins Paulinchen, sich die alltägliche Gefahr für Kinder zu verdeutlichen. „Der Verein leistet eine gleich mehrfach wichtige Arbeit. Nicht nur die Brandwunden müssen verheilen, sondern auch die seelischen Wunden“, erklärt Kreisbrandmeister Kühle. Nichts sei für Eltern schlimmer, als wenn sich ihr Kind verbrüht oder verbrennt. „Die Mitglieder des Vereins Paulinchen sind für betroffene Eltern von Anfang an da, beantworten Fragen und leisten auch seelsorgerische Arbeit“, so Kühle. Ihre Arbeit umfasst außerdem die umfangreiche Aufklärung wie jährlich zum „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember.
Damit es gar nicht soweit kommt, gibt es folgende Tipps vom Verein Paulinchen:
Nichts Heißes essen oder trinken, wenn das Kind auf dem Schoß sitzt.
Heißgetränke nie zu nah an den Rand von Tisch- und Arbeitsplatte stellen.
Auf herabhängende Tischdecken verzichten, Kleinkinder ziehen sich daran hoch.
Zum Inhalieren nur geprüfte, standfeste Inhaliergeräte nutzen, und während des Inhalierens beim Kind bleiben. Nicht über einer Schüssel mit heißem Wasser inhalieren!
Wasserkocher und andere elektrische Geräte immer außer Reichweite des Kindes stellen.
Vorsicht mit herabhängenden Kabeln! Kinder ziehen sich daran hoch und übergießen sich selbst mit kochend heißem Wasser.
Wasserhähne mit einem Thermostat sichern, der die Temperatur auf maximal 50° C begrenzt.
Auf den hinteren Herdplatten kochen. Herdschutzgitter anbringen.
Wärmflaschen nur mit warmem Wasser befüllen und gut verschließen.
Bei Unfällen stehen die Mitarbeiter der Einsatzleitstelle Northeim rund um die Uhr unter dem Notruf 112 zur Verfügung.
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